
Der Spreewald
Viele Generationen ließen hier aus dem einst
sumpfigen Auwald eine von Wiesen und Feldern geprägte Parklandschaft
entstehen. Über Jahrhunderte hinweg wurden mühsam Fließe und Kanäle
gegraben und der Natur Ackerland und Siedlungsfläche abgerungen. Auf
kleinen vor den Spreefluten sicheren Talsandinseln errichteten die hier
lebenden Sorben/Wenden ihre Blockhäuser und Scheunen. Aus der Arbeit
dieser Menschen ist ein weit verzweigtes Gewässernetz entstanden, das
auch heute noch die verstreuten Hofstellen wie Straßen verbindet.
Diese
Vergangenheit hinterlässt dem Spreewald und seinen Bewohnern heute ein
reiches Natur- und Kulturerbe. Es für kommende Generationen zu bewahren
hingegen ist nicht leicht. In der sonst strukturschwachen Region müssen
die Interessen von Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft immer
wieder aufs Neue miteinander vereint werden. Dies ist ein
kontinuierlicher Prozess, der viel Feingefühl im Umgang mit der
Landschaft und seinen Bewohnern bedarf. Ihn im Interesse aller zu
gestalten ist Aufgabe des Biosphärenreservates und seiner Bewohner.
Dank
all jener Menschen, die sich als Hüter dieses Regionalerbes verstehen,
übt der Spreewald heute einen besonderen Reiz auf seine Gäste aus. Bei
einer entspannten Kanutour kann man hier noch den Eisvogel in die Spree
eintauchen sehen, zu Fuß die Seele alter Blockhäuser ergründen und mit
dem Rad an kleinen Gemüsefeldern halt machen. Der Spreewald ist heute
ein Ort, an dem Lebensqualität im Einklang mit der Natur erfahrbar ist.

Die Lausitz
Doch
auch dieses Kulturerbe ist bedroht. Von den sorbischen Dörfern oftmals
nur wenige Kilometer entfernt prägen hier Braunkohletagebaue und
Kraftwerke das Bild der Lausitz. Sie sind seit fast 80 Jahren der Motor
für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Doch der Jahrzehnte
alten Tradition des Kohleabbaus fallen die Jahrhunderte alten
Traditionen der hier lebenden Sorben/Wenden zum Opfer. Mehr als
30.000 Menschen mit zumeist sorbischen Wurzeln wurden zwangsweise
umgesiedelt, 136 Orte ganz oder teilweise zerstört.